Klimapolitik beginnt in der Gemeinde
In Weilerswist stehen wichtige Entscheidungen an. Bei der Kommunalwahl am 14. September 2025 wählen die Bürger und Bürgerinnen nicht nur einen neuen Gemeinderat und eine Bürgermeisterin oder einen Bürgermeister, sie stellen auch die Weichen für den lokalen Klimaschutz in den kommenden Jahren.
Denn in Städten und Gemeinden werden die Grundlagen für nachhaltige Mobilität, Energieversorgung, Bauen, Sanieren und vieles mehr gelegt. Laut einer Studie des Umweltbundesamtes („Kommunales Einflusspotenzial zur Treibhausgasminderung“) könnten Kommunen durch ambitionierte Maßnahmen rund 38 Prozent der in Deutschland verursachten Treibhausgasemissionen beeinflussen. Dieses Potenzial zeigt, wie groß der Hebel vor Ort ist, auch wenn nicht jede Maßnahme sofort umsetzbar ist.
Wahlalter ab 16 in NRW
In Nordrhein-Westfalen dürfen auch 16- und 17-Jährige bei Kommunalwahlen ihre Stimme abgeben. Das ist besonders wichtig, weil Klimaschutz eine Generationenaufgabe ist und die Entscheidungen von heute die Lebenswirklichkeit der jungen Menschen über Jahrzehnte prägen. Der Wahlcheck bietet ihnen die Möglichkeit, sich gezielt über die Klimapositionen der Parteien und Kandidierenden zu informieren – und so selbstbewusst mitzuentscheiden.
Der Klima-Wahlcheck: Positionen auf einen Blick
Die Idee hinter dem Wahlcheck: Bürgerinnen und Bürger sollen sich auf sachlicher Grundlage informieren können – und die Politik soll sich zu klaren Positionen bekennen. Um diese Transparenz zu schaffen, haben wir – die Initiative WeilerswistZero – in Zusammenarbeit mit der Organisation LocalZero einen Klima-Wahlcheck* für Weilerswist erstellt.
Dafür haben wir allen demokratischen Parteien** – CDU, FDP, GRÜNE, SPD und UWV – sowie den drei demokratischen Bürgermeisterkandidaten und der Bürgermeisterkandidatin insgesamt 19 Thesen zu Themen wie erneuerbaren Energien, Wohnen, Mobilität und Hochwasserschutz vorgelegt. Alle angefragten Parteien und alle Kandidierenden haben geantwortet.
Die Funktionsweise
Die Antworten der Kandidierenden und Parteien sind getrennt unter „Bürgermeister-Wahl“ und „Gemeinderatswahl“ zu finden. Zunächst gibt man zu allen Thesen eine eigene Position („stimme zu“, „neutral“, „stimme nicht zu“) an, kann Themen zusätzlich gewichten und erfährt dann, wie stark die eigene Haltung mit den Positionen der Parteien und der möglichen künftigen Bürgermeisterin bzw. Bürgermeisters übereinstimmt. Anschließend lässt sich jede These einzeln durchgehen – mit den Begründungen der Befragten.
Mit diesem Online-Tool schaffen wir eine bisher noch nicht dagewesene Transparenz und Information über die klimarelevanten Positionen der Kandidierenden. Die Antworten geben uns auch über die Wahlentscheidung hinaus ein Instrument an die Hand: In den kommenden Jahren können wir nachfragen, diskutieren, erinnern, anregen – und auf das verweisen, was heute gesagt und geschrieben wurde. Damit leisten wir als Wähler einen wichtigen Beitrag zur demokratischen Kultur in unserer Gemeinde. Denn Klimaschutz beginnt mit Information und setzt sich in vielen kleinen und großen Entscheidungen fort.
Gemeinsam etwas bewegen
Beim Klimaschutz geht es nicht um Parteipolitik, sondern um unsere gemeinsame Zukunft. Unsere Initiative WeilerswistZero ist ehrenamtlich getragen. Wir setzen uns in unserer Freizeit dafür ein, dass unsere Kommune lebenswerter, zukunftsfähiger und klimagerechter wird. Dazu gehört auch, politische Prozesse kritisch zu begleiten – und auf konstruktive Weise mitzugestalten.
Mit dem Wahlcheck wollen wir dazu beitragen, dass Klimaschutz auch nach der Wahl auf der Agenda bleibt – als Querschnittsaufgabe, als gesellschaftliche Verantwortung und als Chance, gemeinsam voranzugehen.
👉 Hier geht’s zum Klima-Wahlcheck Weilerswist: weilerswistzero.de/wahlcheck
Wir freuen uns über alle, die dabei mitmachen.
* Der Wahlcheck ist eine Initiative von GermanZero/LocalZero und angelehnt, aber unabhängig vom bekannten Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung.
** Die AfD wurde nicht befragt. Sie leugnet in ihrem aktuellen Bundesparteiprogramm und in vielen öffentlichen Äußerungen den menschengemachten Klimawandel und fordert den Ausstieg aus der deutschen und europäischen Klimapolitik. Eine konstruktive Auseinandersetzung über unsere Thesen ist mit dieser Partei nicht möglich.
Autor: Barbara, veröffentlicht am 18.08.2025



